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Fußgelenkverletzungen durch Umknicken

So schützen Sie sich vorm Umknicken, dem häufigsten Grund für Arbeitsunfälle

Denkt man an Arbeitsunfälle, hat man eher Maschinen oder Werkzeuge als Unfallursache im Kopf, richtig? Aber falsch gedacht! Laut Unfallstatistik* gelten Fußböden und Treppen als Unfallschwerpunkte.

Tauchen wir mal tiefer in die Statistik ein! Die meisten Arbeitsunfälle mit einem Anteil von 28,2 % passieren dort, wo etwas produziert wird, beispielsweise beim Metall- und Maschinenbau. Dann folgen die Bauindustrie (16,7 %), der Handel inklusive Kfz-Werkstätten (14,4 %) sowie die Lager- und Logistikbranche (10,6 %). 

Analysiert man die Unfälle nach der Art der Verletzung, sind es die Hände, die bei einem Drittel der Arbeitsunfälle verletzt werden. Danach sind es die Füße und Knöchel mit knapp 19 %. Das obere Sprunggelenk ist am meisten mit einer Zerrung, Verstauchung oder Prellung betroffen.

SRS-Unfälle am häufigsten

Eine große Rolle spielt die Arbeitsumgebung, ganz besonders der Fußboden. Ist der Boden uneben - das heißt gibt es Löcher, einen Bordstein oder Stufen? Ist er rutschig durch Wasser, Regen, Schnee, Glatteis, Öl oder Fett? Liegen kleinere oder größere Gegenstände im Weg? Das führt dann zu den sogenannten SRS-Unfällen. Die häufigste Ursache ist nämlich das Stolpern, Rutschen oder Stürzen. Das gilt auch für Treppen und Leitern. In der Bewegung – beim Gehen, Laufen oder Steigen - geschehen tatsächlich die meisten Unfälle.

In der Produktion, in Werkstätten oder an Stellen, wo be- und entladen wird, passieren solche Unfälle am häufigsten. Typische Unfallfolgen sind zu 40 % Knöchel- und Fußverletzungen. Die SRS-Unfälle liegen seit Jahren an der Spitze, wenn man nach den Gründen für Arbeitsunfälle sucht. Durch einen solchen Arbeitsunfall kann die verletzte Person arbeitsunfähig werden und Tage, Wochen oder Monate ausfallen.

Gleitschirmflieger bei der Landung_Vorbild für Antiknick-Stiefel Lupriflex

Vorbild für den Umknickschutz: Das Gleitschirmfliegen

Wie findet man nun eine Lösung, um Verletzungen durch das Ausrutschen, Stolpern oder Hinfallen zu vermeiden? Damit haben wir uns schon zum Ende der 1980er Jahre als erster Hersteller von Sicherheitsschuhen beschäftigt. Andere Lebensbereiche wie der Sport liefern uns immer wieder Ideen für unsere Produktentwicklung. So haben uns Gleitschirmflieger auf den richtigen Weg gebracht: Denn sie haben es mit unbekanntem, oft unebenen Terrain zu tun und brauchen einen sicheren Stand. Bei der Landung müssen ihre Stiefel absoluten Halt und Sicherheit bieten. Daher haben wir die Konstruktion von Stiefeln für Gleitschirmflieger damals auf die Anforderungen von Arbeitsstiefeln übertragen.

Die Konstruktion vom Anti-Knick – seit 35 Jahren unfallfrei

Wie wir wissen, ist das Sprunggelenk am meisten betroffen und muss seitlich stabilisiert werden. Der von uns entwickelte Umknickschutz besteht aus zwei Lagen. An der Innen- und Außenseite des Stiefels wird der Knöchel durch ein stabilisierendes Element aus Kunststoff gestützt. Dieses eingebettete Teil berücksichtigt die Anatomie des Knöchels und wirkt gleichzeitig als Seitenaufprallschutz. Darüber befindet sich außen ein zusätzliches, flach eingearbeitetes Element aus Leder. So kann man nirgendwo hängenbleiben oder sogar stolpern. Bei anderen Sicherheitsstiefeln auf dem Markt kann das aber der Fall sein, weil sie außen liegende Kunststoffmanschetten haben.

Schnittzeichnung_Ausschnitt Stabilisator-Element innen_Anti-Knick Industrie Stiefel
Dieses System haben wir bis heute mehrfach überarbeitet und verbessert. Soweit es uns bekannt ist, hat sich in über 35 Jahren kein meldepflichtiger Arbeitsunfall mit den Antiknick-Stiefeln von Lupriflex ereignet.

Entwicklung vom Lupriflex Antiknick-Stiefel von 1988 bis heute

Viele Verletzungen im Knöchelbereich wie Stauchungen, Bänder- oder Sprunggelenkverletzungen lassen sich durch einen Sicherheitsstiefel mit Umknickschutz vermeiden. Auch in der Regenerationsphase nach Verletzungen am Sprunggelenk kann er zur Stützung des Knöchels genutzt werden. Die vermeintliche Steifigkeit hat einen entscheidenden Vorteil: Die Knöchel werden durch die Seitenstabilisatoren gestützt und im Zusammenspiel mit der grobstolligen, rutschfesten Gummisohle ermüden die Füße und Gelenke nicht so schnell. Ihre Füße werden es Ihnen danken!

Der Gleisbau und die Arbeit auf Baustellen zählen zu den Arbeitsbereichen, wo der Boden naturgemäß uneben ist und Stiefel mit Umknickschutz sehr sinnvoll sind.  Für kniende Tätigkeiten sollte man eher zu flexibleren Sicherheitsschuhen greifen.

Das beste Gesamtkonzept gegen SRS-Unfälle

Am besten schützen Sie sich vor SRS-Unfällen, wenn Sie für diese drei Dinge sorgen:

● Die Verkehrswege sind sicher, das heißt: Es liegt nichts im Weg herum.
● Bewegen Sie sich aufmerksam auf Treppen oder Stufen.
● Tragen Sie Sicherheitsschuhe, die einen festen Halt, eine rutschhemmende
   Sohle und einen Knöchelschutz bieten.

Vorbeugen ist eben besser, als nachher in die Röhre zu schauen.
Und die Statistik beweist, dass ein Umknickschutz der häufigsten Unfallursache Paroli bieten kann.

*Quelle: Statistik Arbeitsunfallgeschehen 2021, DGUV (Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung)

 

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