Wir sind ein Familienunternehmen aus Deutschland.
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Die Aufgaben von Elektrikern* sind sehr unterschiedlich. Alles, was Strom benötigt, fällt in ihr Arbeitsgebiet. Sie installieren Produktionsanlagen, gebäudetechnische Einrichtungen oder elektronische Geräte – vom Einfamilienhaus bis zum Flughafen. Elektriker kümmern sich um die Stromversorgung von Gebäuden, Versorgungs- oder Sicherheitssystemen, Automaten, Industrieanlagen oder Telefonsystemen.
Wie sieht der Arbeitsalltag eines Elektrikers genau aus? Welche Gefahren drohen am Arbeitsplatz? Benötigt er einen Schutz vor elektrischen Schlägen? Muss er sich vor scharfkantigen Gegenständen, Schmutz und Feuchtigkeit auf der Baustelle schützen?
Jeder Arbeitsplatz und die Bedingungen vor Ort sind anders. Es kommt auf die Tätigkeiten an. Sie entscheiden darüber, wie die passende Schutzausrüstung für Elektriker aussehen muss. Es gibt also nicht den einen Sicherheitsschuh für Elektriker.
Achtung Verwechslungsgefahr!
ESD-Schuhe schützen nicht vor elektrischem Schlag
Sicherheitsschuhe für Elektriker müssen möglicherweise nicht nur eine elektrostatische Aufladung verhindern. Darauf sollte man unbedingt achten, denn es besteht Verwechslungsgefahr! Die Abkürzung ESD steht für electrostatic discharge, das heißt elektrostatische Entladung. ESD-Schuhe sollen vor allem eine Funkenbildung bei zufälliger Entladung verhindern, zum Beispiel beim Kontakt mit einem anderen Menschen oder mit Gegenständen aus Metall. Sie schützen empfindliche elektronische Geräte wie Laser, Mikrochips oder Laborgeräte. Sie sind auch richtig, wenn sich explosionsfähige Dämpfe bei der Arbeit mit brennbaren Flüssigkeiten und Gasen bilden könnten. Das kommt beispielsweise in Lackierereien oder medizintechnischen Labors vor.
Die ESD-Kennzeichnung sagt nichts aus über die Isolation oder den Schutz vor elektrischen Schlägen. Wenn bei Elektrikern die Gefahr eines elektrischen Schlags am Arbeitsplatz besteht, reicht der Schutz durch ESD-Arbeitsschuhe nicht aus. Ihr Durchgangswiderstand liegt bei mindestens 100 Kiloohm bis maximal 100 Megaohm. ESD-Schuhe bieten weniger Sicherheit als isolierende Schuhe. Sie bieten dem Strom weniger Widerstand. Eine optimale Sicherheit für Elektriker bieten ESD-Schuhe nicht, sie können aber je nach Arbeitsumfeld und Tätigkeit ausreichen.
Dem Thema ESD haben wir einen eigenen Artikel Was bedeutet ESD bei Sicherheitsschuhen gewidmet.
Die zentrale Frage: Welcher Durchgangswiderstand ist notwendig?
Leitfähige, antistatische und isolierende Sicherheitsschuhe
Elektriker arbeiten häufig an Teilen, die unter Spannung stehen. Sie müssen speziell isolierte Arbeitsschuhe tragen. Bestimmte Zusatzmerkmale und Kennzeichen sagen etwas über den Durchgangswiderstand von Arbeitsschuhen.
Sicherheitsschuhe werden eingeteilt in
• elektrisch leitfähig (mit C gekennzeichnet),
• antistatisch (A) und
• isolierend (I).
Elektrisch leitfähige Schuhe (C)
haben den geringsten Durchgangswiderstand, er liegt unter 100 Kiloohm.
Sie kommen in Frage, wenn die Gefahr eines elektrischen Schlags durch spannungsführende Teile oder durch ein elektrisches Gerät vollkommen ausgeschlossen ist. Eine elektrostatische Aufladung soll damit verringert und schnell abgeleitet werden.
Antistatische Schuhe (A)
bieten einen mittleren Durchgangswiderstand von 100 Kiloohm bis 1 Gigaohm. Sie sind notwendig, wenn ein elektrischer Schlag nicht ganz auszuschließen ist, ob durch spannungsführende Teile oder Maschinen. Sie sollen die elektrostatische Aufladung ebenfalls reduzieren und ableiten.
Isolierende Schuhe (I)
schützen vor elektrischen Schlägen und leiten den Strom nicht. Sie bieten den größtmöglichen Durchgangswiderstand. Diese Sicherheitsschuhe haben eine speziell isolierende Sohle. Der elektrische Widerstand beträgt mindestens 1 Gigaohm.
Die Europäische Norm EN ISO 50321 gibt Auskunft über die Arbeiten unter Spannung und isolierende Schuhe. Sie legt die Anforderungen und Prüfungen für isolierende Schuhe fest. Isolierende Schuhe bieten einen Schutz bis höchstens 36 000 V im AC Bereich und 25 500 V im DC Bereich. Alle notwendigen Sicherheitsvorkehrungen und möglichen elektrischen Gefährdungen müssen beachtet werden.
Arbeitet man unter feuchten Bedingungen, kann das Obermaterial der isolierenden Schuhe feucht oder klamm werden. Dann kann die isolierende Eigenschaft teilweise oder komplett verloren gehen! Die isolierende Wirkung verschlechtert sich auch, wenn die Schuhe durch Öl, Teer oder Farbe verschmutzt sind. Bitte beachten Sie daher die Informationen des Herstellers zum Reinigen und Trocknen Ihrer Arbeitsschuhe.
Wer legt fest, wann isolierende Sicherheitsschuhe erforderlich sind?
Das Arbeitsschutzgesetz verpflichtet den Arbeitgeber oder die Arbeitgeberin, die möglichen Gefahren seiner beziehungsweise ihrer Beschäftigten am Arbeitsplatz durch eine Gefährdungsbeurteilung festzustellen. Daraus ergeben sich die notwendigen Schutzmaßnahmen am Arbeitsplatz. Sind Sicherheitsschuhe aufgrund der Beurteilung notwendig, muss der Arbeitgeber diese kostenlos bereitstellen. Die Frage, welche Sicherheitsschuhe bei Elektroarbeiten zur Verfügung gestellt werden müssen, wird also durch die Gefährdungsbeurteilung geklärt.
Informationsquellen für die richtigen Arbeitsschuhe
Falls Sie weitere Fragen zu den richtigen Schuhen für Elektriker haben, sind Berufsgenossenschaften und Unfallkassen für Sie da. Einige nützliche Links rund um Sicherheitsschuhe haben wir zusammengestellt.
Die DGUV Regel 112-991 "Benutzung von Fuß- und Knieschutz" der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) hilft zum Thema elektrisch isolierende Schuhe weiter. Darin findet man Vorschriften zum Arbeitsschutz und zur Unfallverhütung sowie technische Angaben.
Außerdem gibt es Beispiele zu den richtigen Arbeitsschuhen für verschiedene Berufe und Tätigkeiten, darunter auch Elektroarbeiten auf Seite 5, in dieser Tabelle: Sachgebiet Fußschutz der DGUV.
Sicherheitsschuhe sind bei elektrischen Arbeiten prinzipiell nur als Sekundärschutz zu verstehen. Wenn Sie mit isolierenden Matten arbeiten, reichen möglicherweise auch Sicherheitsschuhe der Schutzklassen S1, S1P oder S3 für Ihre Arbeit aus. Was die Schutzklassen S1, S2 und S3 bei Sicherheitsschuhen laut EN ISO 20345:2011 bedeuten und worin die Unterschiede liegen, dazu haben wir den Beitrag Die Schutzklassen S1, S2 und S3 bei Sicherheitsschuhen - ein Überblick verfasst.
Am besten informieren Sie sich bei Ihrer zuständigen Berufsgenossenschaft.
Im Magazin der Berufsgenossenschaft BG Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse (BG ETEM) ist der Artikel "Persönliche Schutzausrüstungen bei Arbeiten an elektrischen Betriebsmitteln - Der richtige Schuh" erschienen.
https://etem.bgetem.de/5.2019/etem/der-richtige-schuh/document_view
Fazit: Ihre Arbeit entscheidet über die richtigen Sicherheitsschuhe
Eine direkte Antwort, welche Sicherheitsschuhe für Elektriker zu empfehlen sind, gibt es nicht, ohne den Tätigkeitsbereich zu kennen. Es kommt darauf an, ob Sie zum Beispiel auf dem Rohbau unterwegs sind oder ob Sie in fertigen Häusern die Anschlüsse verlegen. Entscheidend ist, wie Ihr Arbeitsalltag als Elektriker aussieht und vor welchen Gefahren Ihre Sicherheitsschuhe Sie schützen müssen.
Häufig reichen ESD Sicherheitsschuhe aus. Jedoch weiß Ihr Arbeitgeber am besten, ob nicht doch elektrisch isolierende Sicherheitsschuhe notwendig sind. Wenn Sie hauptsächlich handwerklich tätig sind, empfehlen wir Sicherheitsschuhe der Schutzklasse S3 mit einzelnen Zusatzfunktionen.
Alle Lupriflex Sicherheitsschuhe sind antistatisch, darunter auch ESD-fähige Modelle mit geringerem Widerstand. Isolierende Sicherheitsschuhe bieten wir nicht an.
*Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit haben wir uns für die Schreibweise
Elektriker entscheiden. Natürlich sind Elektrikerinnen und Elektriker gemeint.
Außerdem verwenden wir den umgangssprachlichen Begriff Elektriker, obwohl es
korrekterweise Elektroniker heißen muss.