Warum soll ich meine Sicherheitsschuhe putzen? 3 gute Gründe.
Wer putzt schon gerne Schuhe? Und dann noch Arbeitsschuhe. Aber: Das Werkzeug muss ja auch funktionieren und wird gut behandelt, richtig? Die Arbeitsklamotten werden auch gewaschen. Warum also nicht auch die Arbeitsschuhe ordentlich behandeln? Wir sagen dir, warum das Sinn macht.
Du erfährst,
• warum du deine Sicherheitsschuhe pflegen solltest,
• was du machen und was du lassen solltest,
• wie einfach und schnell das Schuheputzen sein kann und
• was du wirklich davon hast.
Was gepflegte Sicherheitsschuhe bringen: 3 gute Gründe
Klar, Arbeitsschuhe sind zum Arbeiten da und müssen viel aushalten. Sie werden nicht geschont und deshalb ist es auch ganz normal, dass sie sich mit der Zeit abnutzen. Aber deine Sicherheitsschuhe verschleißen weniger schnell, wenn du sie richtig pflegst.
Du hast länger etwas davon,
du hast mehr Sicherheit und
du sparst Geld.
Bevor du deine Arbeitsschuhe am Wochenende ins Regal, in den Flur oder Keller stellst, solltest du sie möglichst einmal pro Woche saubermachen. So sind deine Schuhe in der nächsten Woche wieder voll funktionsfähig.
Dreck, Betonreste oder Staub kann sich auf dem Schuh sammeln und ist beim nächsten Einsatz immer schwerer von den Schuhen herunterzubekommen. Bleibt so etwas Hartnäckiges länger auf dem Schuh und sieht dein Schuh kein Spray oder keine Schuhcreme, dann wird das Obermaterial brüchig. Deine Schuhe bekommen schneller Risse und sind nicht mehr wasserdicht. Sie werden hart und unbequem.
Außerdem kann sich die Membran durch Schweiß, Staub oder Schmutz zusetzen. Dann kann von Atmungsaktivität keine Rede mehr sein. Der Luftaustausch stimmt nicht mehr, Ihre Füße schwitzen und das kann eben übel riechen.
Also: Wenn du nicht ständig neue Arbeitsschuhe, keine unbequemen, undichten oder sogar übel riechenden Schuhe haben willst, dann pflege sie!
Die Besonderheit bei Sicherheitsschuhen
Deine Arbeitsschuhe gehören zu deiner persönlichen Schutzausrüstung.
Ihre Schutzfunktionen müssen erhalten bleiben. Beispiele gefällig?
● Sohle: Setzt sich die Sohle zu oder bleibt Material auf der Oberfläche,
kann das Profil nicht mehr greifen. Sie sind nicht mehr rutschfest.
● Reflektoren: Sind sie verschmutzt, kann das Material nicht mehr reflektieren.
So einfach pflegst du deine Arbeitsschuhe
Egal, aus welchem Material deine Arbeitsschuhe sind, es sind die gleichen drei Schritte:
1. Lüften bzw. Trocknen
2. Reinigen
3. Pflegen.
Täglich lüften
Nimm' die Einlegesohle heraus oder stelle sie senkrecht in deine Sicherheitsschuhe. Lockere auch die Schnürsenkel. Schiebe die Einlegesohle idealerweise jeden Abend ein Stück oder vollständig aus dem Stiefel heraus, damit er gut lüften kann. So trocknet der Stiefel von innen vollständig und das hilft auch gegen schlechten Geruch.
Reinigen
Sicherheitsschuhe aus Leder
Den groben Schmutz zunächst mit einer trockenen Bürste, dann mit lauwarmem Wasser und milder Seife oder mildem Reinigungsmittel entfernen. Die Schuhe kannst du mit einer Bürste langsam, gleichmäßig und ohne viel Druck schrubben.
Tipp für den Winter: Wasser und Schneeränder am Schuh entfernen, solange er noch feucht ist. Bei hartnäckigen Rändern helfen Zitronenwasser oder Essigwasser, das du auf die Schnee- oder Salzränder auftupfst. Anschließend mit warmem Wasser und einem weichen Tuch darüber tupfen.
Pflegen
Damit Leder nicht brüchig oder hart wird, solltest du deine Sicherheitsschuhe regelmäßig mit Wachs oder Schuhcreme behandeln. Dadurch wird das Leder wieder flexibler und bleibt widerstandsfähiger. Die Lederoberfläche sollte trocken sein. Am besten eignen sich wachshaltige Emulsionen oder Schuhcremes, die man gleichmäßig in einer dünnen Schicht und nicht mit zuviel Druck aufträgt. So bekommt dein Lederschuh eine Schutzschicht, an der Schmutz schlechter haften kann.
Von fetthaltigen oder öligen Produkten raten wir ab. Sie verschließen nämlich die Poren des Lederschuhs und machen ihn weniger atmungsaktiv.
Trocknen
Feuchtigkeit können Lederschuhe zwar sehr gut aufnehmen, aber sie brauchen auch Zeit, um wieder trocken zu werden. In der Regel brauchen sie dafür 24 Stunden.
So solltest du es nicht machen
Bitte stelle deine Lederschuhe nie zum Trocknen direkt in die Sonne oder lege sie auch nicht auf die Heizung oder in ihre Nähe. Vielleicht glaubst du, dass es so schneller geht, aber das Leder kann vertrocknen oder brechen.
So machst du es richtig
Lockere die Schnürsenkel, nimm' die Einlegesohle heraus und stopfe deine Schuhe beispielsweise mit Zeitungspapier aus. Dann stelle deine Schuhe am besten an einen luftigen Ort mit Zimmertemperatur.
Sicherheitsschuhe aus Synthetik oder Leder-Synthetik-Mix
Reinigen
Die Textilbereiche kannst Du auch mit warmem Wasser und einer milden Seife reinigen. Hier ist aber ein sauberes Tuch oder ein Schwamm besser als eine Bürste. Mit dem Tuch solltest du den Dreck eher vorsichtig abwischen, damit er nicht noch mehr in das Material eindringt. Für die Leder-Elemente bei einem Schuh nutze wieder die Bürste, aber achte darauf, damit nicht die Textilflächen zu berühren.
Pflegen
Bei Schuhen oder Stiefeln aus Textil- oder Mischgewebe solltest du keine zusätzlichen Cremes oder Wachse zur Pflege verwenden.
Die Lederelemente können dagegen vorsichtig mit einer Schuhcreme oder einem Schuhwachs gepflegt werden. Dabei lasse unbedingt die Textilelemente aus, um Fettflecken zu vermeiden. Es gibt spezielle Shampoos oder Schäume, mit denen du die Textilschuhe reinigen kannst.
Danach musst du die Sicherheitsschuhe auf jeden Fall imprägnieren. Denn durch die Reinigungsmittel öffnen sich die Fasern der Lederelemente. Die Imprägnierung umhüllt jede Faser mit einem Schutzfilm. Das Leder ist aber weiterhin atmungsaktiv, weil die Zwischenräume zwischen den Fasern frei bleiben.
Trage das Spray idealerweise aus 20 bis 30 Zentimetern Entfernung auf. Der Sprühnebel macht das Obermaterial so nur feucht, aber nicht nass. Du solltest vermeiden, dass sich Tropfen bilden.
Trocknen
Wenn die Schuhe gereinigt sind, lässt man sie an einem luftigen Ort bei Zimmertemperatur trocknen.
Haben deine Sicherheitsschuhe eine Membran? Dann solltest du bei der Reinigung und Pflege dafür geeignete Produkte verwenden. Andernfalls wird die Membran beschädigt und funktioniert nicht mehr.
Schnürsenkel
Die Schnürsenkel deiner Sicherheitsschuhe kannst du in der Waschmaschine waschen. Sind die Senkel angerissen, tausche sie unbedingt gegen neue aus. Deine Schuhe sitzen nur richtig und sind sicher, wenn sie richtig geschnürt sind.
Sohlen
Entferne Schmutz unter fließendem Wasser am besten nach jedem Arbeitstag. So kannst du den gröbsten Dreck ganz einfach abspülen. Mit einer Bürste – oder einer alten Zahnbürste - entferne kleine Steine oder andere Gegenstände, die im Sohlenprofil feststecken.
Das solltest du nicht mit deinen Sicherheitsschuhen machen
Waschen
Wasche deine Schuhe auf keinen Fall in der Waschmaschine! Das gilt auch für Schuhe aus Stoff. Das Material leidet und verliert seine wichtigen Funktionen.
Zu feucht oder zu lange lagern
Vielleicht trägst du im Sommer und Winter unterschiedliche Arbeitsschuhe. Also wird ein Paar Schuhe bis zum nächsten Einsatz eingelagert. Egal ob Garage, Werkstatt, Keller oder Schuppen: Wichtig ist vor allem, dass es dort trocken ist – und zwar auch im Winter. Nur so kannst du deine Sicherheitsschuhe vor Feuchtigkeit schützen. Bewahre deine Arbeitsschuhe nicht in einer Plastiktüte auf! Dort kann Luft und Feuchtigkeit nur sehr schlecht entweichen und es kann sich Schimmel an den Schuhen bilden.
Lagere deine Sicherheitsschuhe in einem Karton oder einem Schuhsack. Du kannst auch einen Schuhspanner verwenden, um die Form deiner Schuhe zu erhalten. Schuhspanner aus Zedernholz haben den Vorteil, dass sie Feuchtigkeit aufnehmen und damit zusätzlich vor Schimmel schützen.
Du solltest deine Sicherheitsschuhe niemals zu lange lagern. Mit zunehmendem Alter verändern sich die Schutzeigenschaften. Insbesondere das Sohlenmaterial altert mit der Zeit, auch wenn du deine Schuhe nicht trägst.
Einlegesohlen – Das musst du beachten
Deine alten Einlegesohlen kannst du gegen neue austauschen. Es müssen aber die Original Fußbetten des Herstellers sein! Denn nur diese sind zusammen mit den Sicherheitsschuhen geprüft und zertifiziert. Andernfalls ist die Antistatik oder andere Eigenschaften nicht mehr sichergestellt.
Das gilt auch für deine orthopädischen Einlagen: Dein Orthopädieschuhmacher darf nur die orthopädischen Einlagen verwenden, die speziell für deine Sicherheitsschuhe zugelassen sind.
Einlegesohlen von Arbeitsschuhen solltest du nach spätestens 6 Monaten austauschen, da ihre anatomische Form dann nachlässt.
Extra-Tipp: Zwei Paar Schuhe
Deine Sicherheitsschuhe brauchst du tagtäglich. Das Beste ist, Du schaffst dir ein zweites Paar an. So trägst du nicht täglich dieselben Schuhe. Der Wechsel ist gesünder und beide Paare halten länger. Das ist gut für deine Füße und du sparst langfristig Geld.
Fazit
Wer sich regelmäßig auch um seine Sicherheitsschuhe kümmert, hat einen zuverlässigen Fußschutz, der immer einsatzfähig ist. Es bringt also wirklich etwas.